Wer schon einmal mitansehen konnte, wie die Rega einen erkrankten oder verunfallten abholen musste dem wird rasch bewusst… ganz günstig wird das nicht!
Die Rega zählt zurzeit rund 3,5 Millionen Gönner. Gönner sind Personen welche die Rega mit freiwilligen Zuwendungen unterstützen. Bei 8,6 Mio. Einwohnern ist das eine beachtliche Zahl. Demnach spendet jede Dritte in der Schweiz lebende Person der REGA jedes Jahr 30 bis 70 Franken. Genau! Wir reden hier von Spenden. Denn was viele gerne verwechseln, die Rettungsflugwacht ist keine Versicherung. Es lediglich eine gemeinnützige Stiftung. «Sind Sie auf medizinische Hilfe aus der Luft angewiesen, kann die Rega zum Dank für Ihre Unterstützung die Einsatzkosten ganz oder teilweise erlassen, wenn keine Versicherung oder Krankenkasse die Leistungen bezahlen muss.» Dies steht auch klar so auf der Homepage der Rega zu lesen!
Ich bin mir fast sicher, dass die grosse Mehrheit der rund 3,5 Millionen Gönnerinnen und Gönner die Rega weniger aus einem Akt der Nächstenliebe unterstützt, sondern vielmehr weil man bei einem Unfall in den Bergen oder einer Rückführung aus dem Ausland rasche und kostenlose Hilfe erhofft. Doch Vorsicht: Die Rega kann aus Dank, aber nicht weil sie es muss, die Kosten übernehmen.
Kürzlich war ich Zeuge eines schweren Verkehrsunfalls auf der Autobahn. Eine Hundertschaft an Rettungsleuten war im Einsatz und auch die REGA.
Ich habe keine Ahnung, wer letztlich für die Rettungskosten aufgekommen ist. Wahrscheinlich eine Zusatzversicherung der Krankenkasse, welche ihrerseits die Rettungsflugwacht entschädigt hat. Fehlt eine solche Zusatzversicherung oder ist der Schutz ungenügend, kann die Rega einem verunfallten Gönner die Kosten ganz oder teilweise erlassen, muss aber nicht. Die Stiftungsaufsicht der REGA verlangt diese wichtige Präzisierung ausdrücklich so.
Wie aus dem Jahresbericht der Schweizerischen Rettungsflugwacht hervorgeht, mussten im vergangenen Jahr 2515 Menschen im Ausland wegen eines medizinischen Notfalles behandelt werden; 1345 dieser Personen wurden von der Rega in die Schweiz zurück geflogen; 1170 im Rahmen des medizinischen Notfallmanagements versorgt.
Oftmals sind in diesen Versicherungen nur das Risiko «Krankheit» oder «Unfall» abgedeckt. Wer jedoch beispielsweise beim Wandern in eine gefährliche Situation gerät, sich weder vor noch zurück traut und mit dem Heli gerettet werden muss, hat von der Zusatzversicherung oftmals keine Kostenübernahme zu erwarten. In Fällen wie diesem übernimmt unter Umständen die Rettungsflugwacht, wenn diese auch die Rettung vornimmt. Aber wie gesagt: «Vorsicht». Denn wie bereits erwähnt kann die Schweizerische Rettungsflugwacht die angefallenen Einsatzkosten erlassen, sie muss es aber keineswegs.
Auch wenn Sie sich mit dem Gönnerbeitrag, nicht das Recht kaufen, kostenlos gerettet und geflogen zu werden, so spenden Sie trotzdem! Die Rega unterhält in der Schweiz 12 eigene und eine Partner-Helikopter-Basis. Seit August 2019 gehören ebenso eine Trainingsbasis in Grenchen dazu. Dank Ihrer Spende kann dieses Netz aufrecht erhalten und sichergestellt werden, dass jedes Ziel innerhalb von nur 15 Flugminuten erreicht werden kann - und dies könnte auch einmal Ihr Leben retten!