Dunkle Wolken über Bern: Prämienerhöhungen in Sicht! Krankenkassen warnen vor einem Prämienanstieg von mehr als 30 Prozent!
Sollten sämtliche Vorhaben, die zurzeit im Gesundheitswesen zur Diskussion stehen, umgesetzt werden, kostet dies die Prämienzahler jährlich rund 10 Milliarden Franken – zusätzlich!
Die gute Nachricht vorweg: Die Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich gesund. Wie das Bundesamts für Statistik ermittelt hat, bewerten 85 Prozent der Bevölkerung ihren Gesundheitszustand als «gut» oder sogar «sehr gut». Die schlechte Nachricht: Nie zuvor haben wir mehr für unsere Gesundheit ausgegeben als heute. 2017 schlugen mit 82,5 Milliarden Franken zu Buche! Die Kosten unseres Gesundheitswesens steigen schneller als die Löhne mit denen wir dies bezahlen sollten. Vor allem Familien leiden unter den hohen Prämien ihrer Krankenkasse.
Jetzt sind es die Krankenkassen die vor der nächsten Prämienexplosion warnen. Im Bundeshaus liegen grössere Vorhaben zum Gesundheitswesen auf dem Tisch. Werden diese alle umgesetzt, müssen wir uns auf Mehrausgaben von zehn Milliarden pro Jahr einstellen! Wenn dies auf die Prämienzahler abgewälzt würde, würden die Prämien um über 30 Prozent ansteigen. Die Kosten im Einzelnen:
Der Ärztetarif Tarmed ist seit Jahren umstritten. Im Tarmed ist geregelt, wie viel Geld ein Arzt oder ein Spital in Rechnung stellen darf. Die Ärzte sind darüber jedoch nicht glücklich und behaupten, ihre Leistungen würden nur ungenügend abgegolten. Aus diesem Grund hat der Ärzteverband FMH und der Krankenkassenverband Curafutura, den sogenannten „Tardoc“ ausgearbeitet und dem Bundesrat zur Bewilligung eingereicht. Der Haken dabei – dieses neue, modernere Tarifierungssystem wird schätzungsweise 20 Prozent höhere Kosten verursachen. Woher das Geld kommen soll, darüber wird – natürlich – noch gestritten. Immerhin geht es um Mehrkosten von drei Milliarden Franken pro Jahr!
Die Pflegeberufe sollen attraktiver werden. Ein besseres Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten, einen höherem Ausbildungslohn sowie eine Begrenzung der Anzahl Patienten pro Pflegeperson. Der Berufsverband der Pflegerinnen und Pfleger hat zu diesem Zweck die sogenannte Pflege-Initiative lanciert – welche vom Bundesrat abgelehnt wird. Doch die Initiative kommt beim Volk gut an. Sie ist sympathisch und hat darum gute Chancen angenommen zu werden. VSVV schätzt Mehrkosten von fünf Milliarden pro Jahr für sehr realistisch.
Die Pharmaindustrie hat eine grosse Anzahl von neuartigen aber extrem teuren Krebsmedikamenten bereit: für die betroffenen Patienten ist dies zwar ein Segen, für die Prämienzahler jedoch eine enorme Belastung. VSVV rechnet vor: Kommen auch schon nur 30 Medikamente auf den Markt, welche – defensiv gerechnet – durchschnittlich 300‘000 Franken kosten, verursacht dies, wenn auf diese Weise 100 Patienten geholfen wird, Mehrkosten von einer Milliarde Franken.
Es scheint als würde das Geld bei den Gesundheitspolitikern sehr locker sitzen. Bereits vor 14 Tagen hat der Bundesrat der Pflege vorab 83 Millionen zugesichert und gleichzeitig einen erleichterten Zugang zu psychologischen Behandlungen angeboten. Parallel dazu macht sich eine neu gegründete Parlamentarische Gruppe für Kinder- und Jugendmedizin für zusätzliche Finanzspritzen für die Kinderspitäler stark. Kumulierte Mehrkosten: eine Milliarde.
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