Krankenkassen-Prämienanstieg 2024 um 7,5 Prozent?

Mangelnde Fehlanreize, mangelnde Transparenz und teilweise überhöhte Preise. Mengenbasierte Vergütung Ärzte oder Spitäler können im ambulanten Bereich jede zusätzliche Leistung bei den Krankenkassen abrechnen. Das beginnt beim überflüssigen Vitaminpräparaten, zu viel verordneten Physiotherapien bis zu chirurgischen Eingriffen, die für den Patienten aus medizinischer Sicht gar nicht nötig wären. Veralteter Leistungskatalog In der Schweiz werden teils Eingriffe vergütet, die im Ausland längst als überholt gelten. In der Schweiz gehört die Kniearthroskopie zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen. «Der Eingriff wird durchgeführt, weil er immer noch vergütet wird Einträgliche Privatpatienten Privatpatienten sind für Spitäler und Belegärzte extrem lukrativ, sie werden immer mehr vergoldet. Privatpatienten bezahlen für ihre Privatversicherung zwar extra. Die Grundleistung allerdings – etwa das neue Hüft- oder Kniegelenk – wird trotzdem über die obligatorische Krankenpflegeversicherung abgerechnet und damit auf alle Prämienzahlerinnen verteilt. Medikamentenabgabe In der Schweiz geben nicht nur Apotheken, sondern auch Arztpraxen Medikamente ab. Die Ärzte verdienen dabei prozentual mit. Das führt dazu, dass sie nicht nur mehr, sondern vor allem auch teurere Medikamente verschreiben. In der Schweiz handelt es sich bei lediglich 22 Prozent aller verkauften Medikamente um Generika, in Deutschland liegt die Quote bei 83 Prozent. Der Krankenkassenverband Santésuisse geht von einem Einsparpotenzial von jährlich 200 Millionen Franken oder 18 Prozent aus, wenn konsequent Generika statt Originale zum Einsatz kämen. Allerdings: Der ganz grosse Hebel bei den Gesundheitskosten sind die Medikamentenpreise nicht. Laut Angaben der Pharma-Branche sind sie für lediglich 12 Prozent der gesamten Gesundheitskosten verantwortlich. Fehlende Transparenz Wer eine neue Hausarztpraxis sucht, hat keine Chance zu erfahren, welche Praxis besonders gut arbeitet – man wählt die erstbeste. Ärzte müssen bei ambulanten Behandlungen ausserdem keine Diagnosen erfassen. Für die Kassen ist es so unmöglich abzuschätzen, ob zu viele oder zu wenige Leistungen erbracht wurden. Im Vergleich zum Ausland gilt die Schweiz hier als ein Entwicklungsland. Anderswo gibt es nationale Datenbanken, die zeigen, welche Leistungserbringer besonders effizient arbeiten. Das verstärkt den Wettbewerb. Hohe Preise Die Preise patentgeschützter Medikamente werden in der Schweiz durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) alle drei Jahre überprüft und gegebenenfalls neu ausgehandelt. Bei anderen Leistungen im Gesundheitssystem ist das nicht der Fall. «Für ein Blutbild bezahlen wir rund 17 Franken. In Deutschland beispielsweise kostet das gleiche Blutbild weniger als 1 Euro. Die Tarife sind teils seit Jahrzehnten nicht neu ausgehandelt worden. Die Fehlanreize im System tragen deutlich stärker zu den hohen Schweizer Gesundheitskosten bei als die höheren Preise.
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26. Apr 2023

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